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Von Drakei auf den Vigla Kerkis via Höhlenkirchen

Von edy

Aufstieg zum Vígla-Kerkis von Drakéi (evtl. Kalithea)

Am frühen Morgen kurz nach 05:00 ging es los mit dem Motorrad von Ormos Marathokambou nach Drakéi. Dort angekommen wurde alles bereit gemacht für eine weitere Kerkis-Variante. So gegen 06:30 ging es los. Zuerst kurz der Strasse entlang, dann die Landwirtschaftsstraße/Piste aufwärts. Bei einer Kreuzung muss man rechts halten. Man darf sich nicht fehlleiten lassen, weil es wieder runter geht. Links erreicht man ein kleines Schild "Kerkis". Vorsicht, dies kann laut Tour 31-Rother der Rückweg sein. (Tourenbeschrieb #31 Rother). Also nimmt man die rechts verlaufende Piste bergab (passiert ein Hirten-Camp) bis zur 1. Kapelle Ayía Ekatheríni mit Quelle. Von dort fängt der alpine Teil an.

Man steigt entweder hinter der Quelle (wie erwähnt im Rother-Führer) in der Spülrinne oder folgt der Piste bergauf, bis zum Bergpfad, der mit roten Punkten markiert ist. Diesem folgt man steil bergauf, bis man ein Holzgeländer sieht, das den Weg zur 1. Höhlenkirche sichert. Brilliant, wie sich die Panayía Makriní in der Felswand einnistet. Schwer vorzustellen, wie diese Kirche im Jahre 1764 dort oben erbaut worden ist. Sie beeindruckte mich mehr als diejenige bei der Pythagorashöhle. Nur schon dieser Trip alleine (ohne Kerkis) würde sich lohnen (ist gut machbar, braucht gute Trekkingschuhe und auch Kondition etc.). Kurz oberhalb befindet sich die 2. Kirche Ayía Tríada. Es ist zwar eine schlicht gebaute Kirche, aber sie ist auch fantastisch gelegen (Hervorragende Aussicht).

Wer von hier den Kerkis besteigen will, soll auf keinen Fall alleine gehen. Hier braucht es nicht nur alpine Wandererfahrung, sondern auch leichte Klettererfahrung (erlernt in einem Kletterkurs). Obwohl diese Tour nicht so beschrieben ist, wäre ein Seil und Gestalt nicht von Nachteil (für geübte Kletterer nicht notwendig). Für mich ist sie eine alpine Wanderroute mit einem Kletterteil. Der Klettergrad ist kein schwieriger, es gibt auch immer gute Tritt- und Haltemöglichkeiten. Gefährlich ist nur die brüchige Felseigenschaft. Also Tritt immer gut auf Festigkeit prüfen. (Rother-Verlag wurde bereits informiert).

Unterhalb der Ayía Tríada führen rote Markierungen auf einer Felsplatte rauf (begehbar). Bald erreicht man eine Anhöhe, von wo Klettern angesagt ist. Die Markierungen waren deutlich sichtbar. Nach etwa 45-60 Minuten aufsteigen resp. Klettern erreicht man einen Grat, der Richtung Kerkis führt. Auf beiden Seiten ging es steil bergab. V.a. die rechte Seite bestach mit Blick auf die Küstenregionen. Der Grat selber war gut begehbar (Trittsicherheit ist ein Muss, wie überall auf den Bergen!). Nach dem Grat begeht man einen flächeren Berghang, von dem man links den „Geometer“ sieht (Betonsäule, Messpunkt). Dieser ist nicht allzu weit vom Gipfel entfernt. Bald ist der Kerkis in Sichtweite. Die Leute vom griechischen Bergsportverein von Samos EOPS vollbrachten einen guten Job, denn die Markierungen waren gut sichtbar. Sie sahen auch sehr neu aus (man sah nebenbei auch noch die alten).

Nach einer Pause mit Verpflegung und natürlich wieder die tolle Aussichten über die Insel Samos, ging es wieder runter (eine Möglichkeit ist der bekannte Abstieg nach Votsalakía). Nach Rother Verlag gibt es noch die Variante via Zastana nach Drakeí (#31). Also man wandert in Richtung Zastana auf dem Kamm. Einfach phantastisch, diese Ausblicke. Kurz vor dem Gipfel des Zastanas ist ein Steinmännchen mit gelber Markierung und „Schild“ (A4-Plastikzeigetasche“ mit Skizze und Beschreib) sichtbar. Von da ging es links steil den Hang hinunter (große gelbe Markierung an Felsplatte sichtbar), den gelben Markierungen entlang. Z.T. sind bis hier die Auswirkungen des Waldbrandes sichtbar.

Es ist ein spektakulärer Abstieg (kein Klettern) was die Bergvegetation und das Kerkis-Massiv betrifft. Die gelben Markierungen müssen zum Teil gesucht werden. Aber diese sind auffindbar. Auffallend ist auch eine überhängende, zerklüfteten Felswand, an der 2 riesige Efeupflanzen hochklettern. Schwierig ist es ein bisschen in einem Waldstück. Dort dem deutlich großen Ziegenpfad folgen und dem Hang entlang ein wenig bergauf laufen (gibt auch gelbe Punkte). Niemals rechts Richtung Abhang gehen. Man muss ein bisschen durch das Gewächs gehen. Nach dem Wald erreicht man einen Felsabsatz. Auf diesem sieht man den steilen Abhang. Dann geht es weiter geradeaus im Hang entlang (nie rechts gehen). Man überquert ein paar Geröllfelder (Markierungen vorhanden) auf etwa gleicher Höhe.

Nach einer Weile (ca. 20 Min.) erreicht man eine Quelle mit einer uralten Eiche. Dort in der Nähe soll ein sehr alter (verwachsener) Steig sein. Ich habe ihn nicht gesehen. Bei der Quelle gibt es eine große Spülrinne, die auf die Piste Richtung Drakeí trifft. Am Ende der Spülrinne resp. auf der Piste befindet sich ein grünes Schild. Auf der Piste angekommen, geht man links weiter (rechts endet die Piste nach ca. 10 Min.) passiert man nach wenigen Metern ein kleines Schild „Kerkis“ und nach einer Weile noch ein kleines Schild „Kerkis, Parkplatz“ (am Anfang erwähnt). Nach der Kreuzung ging es weiter auf der gleichen Piste nach Drakeí. Unten angekommen wurden die Bergschuhe mit den Tevas getauscht und in der Taverne (Kostas schlief, so ging es in die Nachbartaverne) so richtig gut gegessen (dieses Lokal ist auch empfehlenswert).

Meine Meinung zu diesem Trip (so das es keine Missverständnisse und „verharmlosungen“ gibt, hoffe ich mindestens):

Tour #31 des Rother-Verlag nicht alleine, neben alpiner Wandererfahrung (nicht nur Ferienwandern!!!) auch Kletterkenntnisse (!!!), natürlich nur bei schöner und stabiler Wetterlage (das sollte eigentlich für jede Tour gelten, egal wo), entsprechende Ausrüstung wie im Bericht erwähnt (zus. Mobile, Kompass, Höhenmeter, Fernglas, Karte/Literatur, Kleider, Notfalldecke, Signalpfeife oder ä., Taschenlampe, Regenschutz, Apotheke, etc…, sollte man eigentlich auch bei jeder Berg-Wanderung dabei haben; ist mein Standpunkt). Also niemals ohne Kletterkenntnisse!

Es ist ein sehr interessanter Aufstieg (mit oben erwähnten Bedingungen). Diese Vigla Kerkis Aufstiegvariante wurde mir von Mario des Eops-Samos (Kletter- und Bergsportverein Samos) empfohlen. Der Abstieg war wohl spektakulär, aber die gelben Markierungen waren z.T. schwer zu finden (gut schauen) und es sind Geröllfelder zu überqueren. Dieser Teil wurde auch markiert von einem Botanik-Professor aus Basel. Ich kriegte die Routen-Beschreibung von Ihm. Dieser Weg lässt sich wahrscheinlich besser in umgekehrter Richtung machen, den er ist geschützt gegen Hitze und man kann sich nicht verlaufen.

Geschrieben 02.12.2007, Geändert 03.12.2007, 9806 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von Carina Athena vom 27.03.2011 04:00:21

Lieber Edy,

angeregt durch deine diversen Beiträge und dank deiner Unterstützung in Wort und Bild habe ich mich vom einfachen Wanderer weiterentwickelt, um diesen wirklich anspruchsvollen Weg zu gehen. Es war eine besondere Herausforderung mit Klettereien, und einem Abgund vor allem rechtsseits des zu überwindenden Grades, der mich aber eher faszinierte, als dass der steile Abfall mich erschrecken konnte. Ich habe inzwischen den Kerkis von vielen Seiten aus bestiegen, aber das war definitiv die "Königsetappe"!

Mein besonderer Dank an dich, dass du diesen Weg vorausgegangen bist und ich deiner Spur folgen konnte!!

Liebe Grüße
Carina Athena

Persönliche Anmerkung: Das Wetter kann gerade auf der Nordseite im Bereich des Einstiegs des "Kletterweges" ab Panagia Makrini schnell wechseln. Ich habe dies bereits öfters beim Besuch dieser Höhlenkirche erlebt. Plötzlich ziehen von Norden her dichte Wolken auf die sich nur sehr langsam über den Kerkis hinweg ziehen! Bei einem Aufstieg von dort über den Kletterweg bedeutet dies evtl. Plan B: Abstieg über den Kerkis nach Votsalakia. So musste ich auch letztes Jahr handeln. Der Rückweg war abgeschnitten, die dichten Wolken verhinderten die Sicht und die Orientierung. Zum Glück gab es in Votsalakia den Autovermieter "Galaxy" der meiner Freundin und mir ein Auto für die Zeit vermietete, die wir benötigten, um das oberhalb von Kalithea abgestellte Fahrzeug abzuholen. Meine Erkenntnis daraus: Mit der Notwendigen Planung, Erfahrung und Fähigkeit ist der Kerkis - von jeder Seite aus - begehbar. Bei der in den Wanderführern geforderten "stabilen Wetterlage" sollte man jedoch beachten, dass diese nicht immer voraussehbar ist. Also immer Plan B im Auge behalten!


Kommentar von edy vom 23.12.2007 17:31:00

Saluet Karin, vielen Dank für Deinen Komentar. Von Drakei bis zur 1. Kapelle (Ayía Ekatherini) dauert es ca. (+/-) 2 Std.. Von dieser Kapelle zu den Höhlenkirchen sind es dann nochmals 0.5 oder 3/4 Std.. Von dort über die Felsplatte dauert der Aufstieg bis zum Grat etwa 1 Std.. Über den Grat sind es nochmals 1 Std.. Nach dem Grat bis zum Kerkis sind es noch ca. 3/4 Std.. Solange brauchte ich für diese Route. Die Pausen sind in dieser Zeit dabei. Ich hielt die diese sehr kurz (bei den Kirchen, einmal in der Wand.....super Panorama), da ich generell auf dem Kerkis je nach Uhrzeit mindestens 1 - 2 Std. verbleibe (Aussicht, Schlafen...). Auch der Abstieg via Zastana - Botanikerweg (gelbe Markierungen) dauert ca. 4 - 5 Std.. Also eine lange Reise, die sich aber lohnt. Wenn ich nächstes Jahr nach Samos gehen werde, mache ich im Forum mein Feriendatum bekannt (September), so dass man evtl. zusammen eine oder mehrere Touren unternehmen könnte. Ich wünsche Dir frohe Festtage und "ä guets Neus".