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Ein Abriss der Geschichte von Samos (Teil 1)

Von Janni

Erste Besiedlungsspuren

Bei archäologischen Ausgrabungen in Pythagorion konnte man Spuren von Besiedlung in die Zeit von ca. 6.000 - 2.800 v. Chr datieren. Die gefundenen Artefakte ähneln solchen, die auch auf dem Festland, in Mittel- und Nordgriechenland gefunden wurden.

Präkykladische Zivilisationsspuren

In der Epoche von ca. 2.800 - 1.900 v. Chr lebten Lelegen und Karen auf der Insel, wahrscheinlich im Bereich um Ireon, da dort neben den ältesten Funde aus jener Zeit auch Häuserreste gefunden wurden die auf eine prähistorische Siedlung hindeuten.

Minoische Epoche

Mit dem Vordringen der Minoer verschwand auch auf Samos diese Zivilisation bzw. wurde von der Minoischen assimiliert, wie in vielen Teilen der Ägäis und des kleinasiatischen Festlandes.

Besiedlung durch Einwanderer aus Mykene

Wie viele andere Kulturen auch, so ging auch irgendwann einmal die Minoische Kultur auf Kreta unter (ca.1.450 v. Chr.). Dieses entstandene Machtvakuum, nutzte Mykene um zur beherrschenden Macht aufzusteigen und den Stempel seiner Kultur, den von ihm kontrollierten Regionen, aufzudrücken.

Bisher konnten sechs mykenische Siedlungen auf Samos nachgewiesen werden, die zwischen ca. 1.450 - 1.350 v. Chr. errichtet wurden. Quellen berichten aus dieser Zeit, dass mykenische Siedler unter Führung von Angaios nach Samos kamen und eine Stadt gründeten, die sie Sami nannten.

Weitere Einwanderungs-, Besiedlungs- und Eroberungswellen

Ab ca. 1.320 v. Chr. kamen weitere Einwanderer auf die Insel. Während der größen Völkerwanderung (ca. 1.1400 v. Chr.) geriet Samos unter die Herrschaft von Lesbos. Anschließend kamen Siedler aus Epidaurus, vertriebene Amazonen ließen sich unter König Leogoras angeblich auf Samos nieder und wurden später bei der Eroberung von Samos durch Ephesus vernichtet. Leogoras während der Eroberung vertrieben, konnte sein Königreich - Samos - einige Jahre später wieder zurückerobern. Um 900 v. Chr. kamen die vorläufig letzten Siedler nach Samos - Ionier die auf die Inseln, vor dem Ansturm der Dorier, flüchteten.

Samos eine der führenden Seemächte in der Ägäis

Über die Jahrhunderte des "dunklen Zeitalters" (dorische Periode) ist sehr wenig bekannte, ein Umstand, den Samos mit fast allen Regionen des griechischen Siedlungsraums teilt. In Berichten über das 7. Jahrhundert v. Chr. lassen sich Rückschlüsse über den Aufstieg von Samos zur wirtschaftlichen und militärischen Seemacht gewinnen.

Handelsbeziehungen bestehen zu Kilikien, Syrien und sogar Spanien. Außerdem zu vielen anderen Mittelmeerzivilisationen, hervorzuheben ist hierbei Zypern. Aus folgendem Umstand: Anfang der 70er Jahre (unseres Jahrhunderts) wurde vor der nordzyprischen Stadt Kirinia im Meer ein gesunkenes antikes Handelsschiff entdeckt und geborgen. Die Ladung bestand aus Mandeln von Rhodos und Wein aus Samos, wie eine Untersuchung der im Wrack in großer Zahl gefundenen Amphoren, Krüge und anderer Artefakte zeigte. Dieses Schiff hat scheinbar die Route Samos, Rhodos nach Zypern öfters vorher befahren. Es entstehen viele Samiotische-Kolonien rings um das Mittelmeer wie z.B. auf der Insel Samothrakie (wie schon der Name beinhaltet).

Zwischen 670 und 590 v. Chr. kommt es immer wieder zu Machtwechseln auf der Insel. Dabei gewinnt neben den abwechselnden Oligarchien und Monarchien (Adels und Großgrundbesitzer) immer mehr eine dritte Macht an Bedeutung die der Seefahrer, Kaufleute und Flotten-Kommandeure. Dies ist letztendlich der Beweis, dass sich Samos zur wirtschafts- und militärischen Seemacht gewandelt hat.

Die zwei herausragenden Ergebnisse dieser Zeit sind der Bau des riesenhaften Hera-Tempels und die Entwicklung und der Bau des noch größeren, schnelleren und mächtigeren Kriegsschiffstyp der Samaina. Diese Schiffe bilden über Jahrzehnte den Hauptbestandteil der samiotischen Flotten.

Quellen:

Dr. Ulrich Enzel "Samos";
Nikos Noou "Samos i yi mas";
Dimitris Davaris "Samos";
Aus diversen Broschüren der EOT, der Präfektur Samos und der Stadt Pythagorion;
I. Stamatiadis "Samiaka";
Hans Peter Eisler (Ausgrabungen am Heraion von Samos) «Domi»;
Herodot "Historien"

Geschrieben 08.12.2000, Geändert 08.12.2000, 2959 x gelesen.

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