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1 Jahr Samos

Von Samos08

Heute ist es genau 1 Jahr her als ich das 1.Mal nach Samos kam.
Eigentlich wollte ich an die Nordsee aber aus einem mir unbekannten Grund hatte ich plötzlich tausend Ausreden ein anderes Ziel zu finden.
Also setzte ich mich an den Computer und schaute nach Angeboten.
So fand ich Samos. Trotz vieler Angebote klickte ich immer wieder diese Insel an. Ohne etwas über diesen Ort zu wissen buchte ich 1 Woche Samos.
Was zuerst als Sparmaßnahme gemünzt war, sollte sich bald als Schicksal herausstellen. Votsalakia war das Ziel. Im Flugzeug konnte ich mich selbst nicht verstehen. Ich hatte doch tatsächlich ein Studio ohne Frühstück an einen Ort der im Reiseführer als abgelegen und ruhig ausgewiesen war gebucht. Genau das was ich als Alleinreisende eigentlich nicht wollte. Ich hatte Angst eine Woche an diesem Ort festzusitzen und das es mir dort langweilig werden könnte. Na ja, ich hatte genug Lesestoff dabei und hauptsache das Wetter stimmt.
Auf Samos angekommen rechnete ich mit dem Schlimmsten.
Wird schon gehen, dachte ich und war auch gar nicht mehr überrascht als am Flughafen kein Transfer zur Verfügung stand.
Da es ein Lastminuteangebot war, wußte man dort nichts von meiner Ankunft.
Ausser mir ging es noch weiteren 3 Personen die im gleichen Haus gebucht hatten genauso.
Nun ja, irgendwo musste ja der niedrige Reisepreis herkommen.
Umso überraschter war ich als eine sehr freundliche Dame von Alltours sich sofort um uns kümmerte und uns ein Taxi zur Verfügung stellte. Noch misstrauisch aber schon etwas besänftigt ging die Fahrt los.
Und plötzlich ging mein Herz auf. Hier war es ja tatsächlich schön.....
Ich wechselte von einem Begeisterungslaut in den nächsten und die anderen Fahrgäste im Taxi schauten mich schon ganz entgeistert an. Es wurde von Minute zu Minute schöner. Der Taxifahrer schmunzelte nur noch über meine Begeisterung.
In Votsalakia angekommen fühlte ich mich wie betrunken. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnte, der Samos-Virus hatte mich schon voll gepackt. Ins Studio Maria Kampos sollte es gehen. Dort angekommen war niemand anwesend.
Da wir mit dem Taxi vom Flughafen ankamen waren wir früher da und wurden noch nicht erwartet. Die anderen Mitreisende waren schon etwas schlecht drauf aber ich ließ mir meine Stimmung nicht nehmen.
Nach einiger Zeit erschien Maria. Eine kleine sympathische Griechin die sich sehr bemühte englisch zu sprechen. Ich fühlte mich an der richtigen Stelle.
Nun ging es zur Zimmerverteilung. Sofort wurde ich wieder achtsam und rechnete damit nun irgend ein kleines Eckzimmer zu bekommen, wie es für Alleinreisende oft üblich ist.
Weit gefehlt. Das wohl schönste Studio in einem separaten Bau im Garten mit 4 Einheiten, bekam ich. 2 Balkone, einen mit unverbauten Blick auf den Kerkis und einen zum Garten und Meer. Ich war glücklich.
Maria stellte sich als wohl eine der liebenswürdigsten und hilfsbereitesten Vermieterinnen heraus die es gibt.
Begegnete ich ihr im Garten, wurden Kaffee oder Süßigkeiten angeboten und immer ging es ihr um das Wohl ihrer Gäste.
Nebenan bei Rhenia Tours wurde ich hilfsbereit von Christos betreut und es gab auch dort oft einen Kaffee und ein nettes Plauderstündchen. Ich fühlte mich gut betreut.
Ich buchte dort einen Ausflug nach Pathmos und es gefiel mir sehr gut und in Ormoz war ich verliebt.
Die Zeit verging viel zu schnell und als die Woche vorbei war fiel es mir sehr schwer zu gehen.
Ich war traurig und im Flugzeug war es als hätte ich etwas wichtiges vergessen.
Es war als wenn man geht ohne richtig Abschied genommen zu haben.
Dann kann es zu keinen Abschluss kommen, ein Teil bleibt.
Es ist so wichtig sich in Frieden zu verabschieden nur dann kann man auch in Frieden wiederkommen oder einen klaren Abschluss machen. Ich war jedoch unzufrieden und hatte das Gefühl soviel versäumt zu haben und daß es noch so viele Dinge auf Samos gibt die für mich bestimmt sind.
Dies ließ mir keine Ruhe. Schon bald wußte ich, ich muss zurück.
3 Monate später war es soweit. Es war wie ein nach Hause kommen.
Bei Maria war leider alles ausgebucht, deshalb ging ich ins Hotel Votsalakia.
2 Wochen wollte ich bleiben. Es war ein liebevolles jedoch auch typisch griechisches chaotisches Hotel mit einer traumhaften Frühstücksterrasse.
Endlich fasste ich auch den Mut und mietete mir für ein paar Tage ein Auto um mir soviel als möglich anzuschauen.
Auch das Ausflugsprogramm von Rhenia Tours nahm ich in Anspruch und lernte durch die Inselrundfahrt und den Ausflug nach Ephesus noch interessante Plätze kennen. Ich unternahm schöne Wanderungen durch Olivenhaine und das einzige was mir leid tat war zu sehen wie müde und abgearbeitet doch viele der Personen aus der Touristikbranche inzwischen waren. Ist ja auch nicht zu verdenken, 6 Monate zum Teil eine 7-Tage Woche geht nicht spurlos an einem vorbei.
Trotzdem behandelte man mich vorwiegend freundlich und hilfsbereit.
Auch Maria besuchte ich oft zu einem Kaffee und sie freute sich immer.
Die Zeit verging wie im Flug und auf dem Heimflug spürte ich daß es nicht das letzte Mal war.
Ich hatte Freunde auf Samos gewonnen und der Virus war nicht zu bekämpfen.
Ausserdem konnte ich mich nicht von allen Menschen die mir dort liebgeworden waren verabschieden.
Die Idee war geboren. Ich wollte in meinem Urlaub dieses Jahr wieder nach Samos.

Inzwischen hatte ich im Internet auch diese Seite kennengelernt und wertvolle Infos bekommen.
Aufgrund eines Artikels hier hatte ich vom Hotel Atlantis erfahren und fühlte mich davon sehr angesprochen.
Also buchte ich die 1.Woche dort und die 2.Woche sollte es wieder zu Maria nach Votsalakia gehen.
Aufgrund der guten Erfahrungen einiger Mitglieder buchte ich auch einen Mietwagen von YES bei Sandy und los konnte es gehen.
Am 12.Mai war es endlich soweit.
Auf dem Flughafen in Frankfurt gab es jedoch erst mal einen kleinen Schock. Condor war sehr streng geworden und bereits ab 1 Kilo mußte Übergepäck bezahlt werden.
Ist ja auch irgendwie klar. Die Flieger sind nicht voll besetzt und irgendwo muß das Geld ja auch reinkommen. Ich ließ mir die Stimmung nicht verderben.
Als ich auf Samos ankam grinste ich wie ein Maikäfer. Nichts konnte meine gute Laune trüben. Wir waren sogar 1/2 Stunde früher angekommen.
Wir flogen wieder mit dem netten Kapitän der bei meinem 2.Flug nach Samos die Durchsage machte
"meine Damen und Herren. Wir landen nun auf Samos. Könnte etwas heftiger werden, aber 1. gehts nicht anders und 2. kann ichs nicht besser".

Das liebenswerte Chaos am Gepäckband gehörte einfach dazu und tatsächlich stand wie angekündigt auch schon Kordula von YES mit meinem Namensschild vor dem Flughafen und übergab mir die Autoschlüssel.
Mit meinem kleinen Auto fuhr ich als erstes an den Hafen nach Phytagorion. Dort setzte ich mich in ein Cafe und nahm mir Zeit anzukommen.
Mir fehlten die Katzen. Als ich letztes Jahr abflog wimmelte es am Hafen von Katzen. Nun gab es keine einzige.
Ansonsten genoß ich es wieder hier zu sein.
Nach 2 Stunden machte ich mich auf den Weg nach Agios Konstantinos.
Das Hotel Atlantis fand ich schnell nur den Weg zum Parkplatz, damit hatte ich erst mal ein Problem. Aber auch das war zu bewältigen.
Im Hotel angekommen wurde ich liebevoll begrüßt, bekam ein schönes Zimmer
mit einem traumhaften Blick vom Balkon aufs Meer.
Gleich nach meiner Ankunft saß ich mit Gabi in ihrem traumhaften Garten, trank mit ihr Kaffee und quatschte mit ihr als wenn wir uns schon ein Leben lang kennen würden.
Was hatte ich doch wieder für ein Glück.
Mein Zimmer war liebevoll mit frischen Blumen dekoriert, Orangen frisch vom Baum lagen in einer Schale und eine Flasche Wein gab es auch noch zur Begrüßung.
Am besten gefiel mir das gemeinsame Frühstück auf der Terrasse mit Blick aufs Meer.
Das selbstgebackene Brot und die eigene Marmelade waren ein guter Einstieg für den Tag. Dimitrie und Gabi nehmen sich immer Zeit für ihre Gäste und so mancher Abend endete spät auf der Terrasse.
Wir waren eine tolle Clique und hatten eine Menge Spaß miteinander.
Es gibt auch in dieser Gegend eine Menge zu entdecken. Wunderschöne Bergdörfer nette Lokale in denen man bereits beim 2.Besuch wie ein Stammgast behandelt wird und das wunderschöne Nachtigallental.
Dort lernte ich auch Hunde zu lieben. Diego und Lilly, Gabis kleine Hunde sind die Lieblinge aller Gäste. Auch gibt es dort noch weitere Tiere die aufopferungsvoll von Gabi aufgepäppelt wurden und nun dort ein tolles Leben führen.
Dimitrie ein richtig lieber Kerl erzählte Anekdoten von seinen Tieren und wir hatten viel zu lachen.
Warum kann eine Urlaubswoche nicht genauso langsam vorbeigehen wie eine Arbeitswoche.
Nach einer Woche fuhr ich mit meiner YES-Kutsche nach Votsalakia.
Maria erwartete mich schon und dort erlebte ich dann etwas was mich heute noch sprachlos macht.
Maria weigerte sich von mir Geld zu nehmen. Ich wäre ihr Gast und ihre Freundin.
Ich konnte es nicht fassen. Alle Versuche mein Zimmer zu bezahlen schlugen fehl. Die Gastfreundschaft der Griechen macht mich immer wieder fertig.
So was habe ich bislang noch nie erlebt. Ich wurde verwöhnt und war immer wieder gerührt von so viel Herzlichkeit.
Ich verbrachte dort eine schöne Woche, besuchte Drakei, Ballos, Ormoz und lernte immer wieder neue traumhaft schöne Orte kennen.
Was mich total faszinierte war, daß ich selbst in Restaurants in denen ich letztes Jahr nur 1x gegessen hatte, wiedererkannt wurde und herzlichst begrüßt wurde.
Wie kann man sich nur an die vielen Menschen erinnern ?
Nach dieser Woche entschloß ich mich meinen Urlaub noch um eine weitere Woche zu verlängern.
Christos von Rhenia-Tours versuchte zwar alles mir zu helfen meinen Flug zu verschieben, aber dies mußte ich direkt bei Alltours umbuchen lassen und war deshalb 3 x in Samos-Stadt. Hatte ich mir einfacher vorgestellt.
War jedoch froh daß es klappte.
Da bei Maria alles ausgebucht war und ich ihre Gastfreundschaft auch nicht ausnutzen wollte, fuhr ich wieder zu Gabi und Dimitrie ins Hotel Atlantis.
Es war schön dort mit den Worten " du hast mir gefehlt, schön daß du wieder da bist" begrüßt zu werden.
In dieser Woche fand sich dort ein absolutes Dreamteam zusammen.
Alle Gäste haben gut zusammengepaßt und wir hatten viel Spaß.
Ob bei der Kräutersuche oder der Kräuterkunde durch Gabi oder auch bei Ausflügen und gemeinsamen Abendessen wurden Freundschaften geschlossen.
Mit meinem YES Auto erkundete ich die Insel und ein Erlebnis ist mir besonders in Erinnerung geblieben.
Ich war in einer kleiner Ortschaft "Milli" gelandet und entdeckte dort eine stark verletzte Katze. Sofort unterrichtete ich Gabi und sie setzte sich sofort mit AnimalCare in Verbindung. Dort machte man sich sofort auf den Weg, suchte das verletzte Tier und behandelte es.
Dies hat mich schwer beeindruckt wie schnell dort Hilfe geleistet wird.

Ich bin sehr dankbar für diese 3 Wochen auf Samos und ich bin sicher daß es nicht die letzten dort waren.

Dies ist ein Überblick über 1 Jahr Samos. Vor 1 Jahr hätte ich noch nicht gedacht, daß ich meine Trauminsel kennenlernen darf und dafür bin ich dankbar.

Als ich Sandy bei Yes im Büro besuchte, sagte er mir ich wäre ein Samosmensch.
So fühle ich mich auch dort. Als Mensch.

Allen einen schönen Aufenthalt auf Samos mit schönen Erlebnissen.

Geschrieben 17.06.2009, Geändert 17.06.2009, 6301 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von kolonos vom 02.10.2009 21:55:31

Liebe Anette,
ich kann dich so gut verstehen. Ich habe 1994 und 1995 und 1996 die Sommersaison über in Kokkari gelebt und gearbeitet. Nach nunmehr 13 (!) Jahren Abwesenheit werde ich am Montag, dem 5.10. das erste Mal wieder zu meiner großen Liebe Samos fliegen. Es ist nicht mit Worten zu beschreiben, was ich empfinde und wie ich mich freue. Die Herzlichkeit der Menschen, die du beschreibst und wie man als Alleinreisende behandelt wird, das ist einfach ohne Worte. Ich kann ohne zu zögern sagen, dass ich die schönsten Momente in meinem Leben auf Samos verbrachte. Im Anschluss an meine Zeit dort ging ich nach Athen, da ich vorhatte, dauerhaft auszuwandern und die Jobangebote einfach effektiver waren. Die Liebe verschlug mich dann wieder nach Deutschland, in dem ich seit 1998 wieder lebe.

Angst und Mißtrauen ließen mich dann lange von Samos fern bleiben, da ich immer dachte, alles häte sich verändert und es würde viel gebaut worden sein usw. Ich hatte Angst vor meiner eigenen Courage, war doch Samos längst so etwas wie mein Zuhause geworden. Meine größte Sorge ist nach wie vor, dass ich eigentlich nicht einfach so Urlaub machen kann auf dieser Insel. ICH WILL wieder BLEIBEN.

Dass alle Sorge um Neubauten usw. nur halb so schlimm ist, weiß ich nun, weil ich viele Menschen dort hin schickte, die mich nach einem Ziel in GR fragten. Was könnte ich schon antworten, wenn nicht SAMOS! Jeder einzelne kam dankbar zu mir und schwor, dies sei der schönste Fleck auf Erden den man sich vorstellen könne... Und in diesem Jahr habe ich es einfach wahr gemacht. Habe meine Zweifel beiseite geschoben. Ich werde meinem Freund "meine" Insel zeigen. Ich werde all die alten Plätze aufsuchen. Werde vielleicht Menschen wieder treffen, die sich verändert haben, aber immer noch dort sind. Werde meine Sehnsucht, die von Jahr zu Jahr schlimmer wurde, endlich stillen und mir sicherlich schwören, mich nie wieder so lange von meinem 'Zuhause' zu trennen.
Ich kann wirklich jeden Satz unterstreichen, den ich eben in deinem Bericht las und mir liefen fast Tränen übers Gesicht.. Was für eine Vorfreude! Was ist das nur für ein "Virus" von dem jeder spricht, der einmal da war und der immer wieder kommt...Majn kann es nicht in Worte fassen, man muss es LEBEN!

Vielleicht schreiben wir uns ja mal. Ich kann noch nicht fassen, dass ich am Montag dort landen werde, genauso wenig wie ich fassen kann, dass ich so lange fern bleiben konnte...

Samiotische Grüße,
Manuela

kolonos@web.de


Kommentar von Samos08 vom 30.06.2009 21:38:40

Hallo Arion
danke für deinen netten Kommentar. Ja, Samos hat mich erobert. Ich liebe diese Insel wirklich sehr.
Danke für deinen Bericht über das Hotel Atlantis. Dadurch durfte ich es auch kennenlernen.

Gruß

Anette


Kommentar von Arion vom 28.06.2009 09:57:10

Hallo Anette,

danke für Deinen tollen Bericht, der Deine Liebe zu dieser wunderschönen Insel so ausgeprägt beschreibt,das es mir beim Lesen " unter die Haut ging".

Freue mich besonders, das mein Bericht :

www.in-greece.de/agios-konstantinos/arti kel/4461-hotel-atlantis-urlaub-wie-bei-f reunden

Dich dazu inspiriert hat, das "Atlantis" zu besuchen.

Gruß

Arion